25.11.07

Göttlicher Qualitätsvergleich













Eine Menge Leute sagen ja, dass sie an Gott glauben. Sogar Stefan Raab hat das mal von sich behauptet. Was viele Leute allerdings nicht wissen, ist, dass es sozusagen zwei "Götter" gibt, bzw. 2 die von sich behaupten, der Schöpfer dieser Welt zu sein. Natürlich mag es noch viele andere "Götter" aus den verschiedensten Religionen und Glaubensrichtungen geben, aber je länger man sich mit der Materie beschäftigt, um so offensichtlicher wird, dass diese lediglich im Dienste einer jener zwei Rivalen stehen.

Der eine ist "der Gott dieser Welt." Er wird von den meisten Leuten verehrt, und ist auch identisch mit der Haupt-Gottfigur der antiken Religionen der Griechen (Zeus), Römer (Jupiter), Babylonier und Ägypter, etc., und hat auch mehrere moderne Namen, unter denen er von denen verehrt wird, die seine wahre Identität kennen, obwohl die meisten ihn ganz offiziell eben nur "Gott" nennen, denn schließlich ist er das ja auch für sie.

Der Andere - und Er ist wirklich ganz und gar anders - ist der Gott der nicht von dieser Welt ist, und das, obwohl sie nach Aussagen Seiner Gläubigen von Ihm geschaffen wurde, und zwar in nicht mehr als 6 Tagen.

Der Gott dieser Welt geht die Schöpfungsfrage etwas vorsichtiger an. Er ist zwar sehr mächtig, doch er weiß, in 6 Tagen hätte er das nicht hingekriegt. Vielleicht in 6 Milliarden Jahren. VIELLEICHT. Aber wahrscheinlich eher nicht, auch wenn wir noch so viele Nullen an diese Zahl hängen. Der Vorteil jedoch, wenn man sich für den Schöpfungsvorgang (angeblich) unendlich viel Zeit gelassen hat, dann kann niemand wirklich nachvollziehen was da tatsächlich abgegangen sein soll. Man kann Abertausende von "Wissenschaftlern," Lehrern, Filmproduzenten und Verlegern von Büchern und Magazinen engagieren und so viel Geld in die Verkündung dieses "Evangeliums" pumpen dass nur die Allerdreistesten es wagen würden, nicht daran zu glauben (sondern eben die "6 Tage" Version), aber man bleibt so gut wie anonym bei der Sache, und kann notfalls auch dem Zufall die Schuld in die Schuhe schieben und sagen, es habe sich alles von selber erschaffen.

Was man wissen muss über den Gott dieser Welt ist, dass was er am besten kann - nach Aussage des Anderen Gottes, der nicht von dieser Welt ist - ist lügen. Er mag zwar nicht die Welt erfunden haben, aber dafür die Lüge. Und so macht er halt auch gerne große Versprechen. In der Tat, verspricht er einem alle Reichtümer der Welt, wenn man ihn anbetet, denn anscheinend sind sie ihm in die Hand gegeben. Aber das ist ja auch relativ einfach, solange es noch Bäume gibt, aus denen man Papier machen kann - kleine Papierscheinchen die halt eben so viel wert sind, wie man den Leuten weis machen kann dass sie wert sind, und falls es eines Tages keine Bäume mehr geben sollte, auch dafür hat Lucy (so wird er unter Freunden genannt) bereits eine Lösung parat.

Wahrscheinlich der größte Unterschied zwischen dem Gott dieser Welt und dem Anderen, ist, dass der erstere die Menschen im Grunde nicht ausstehen kann. Man erkennt dies an seinen Nachfolgern, die entweder lauthals verkünden wie viel besser diese Welt dran wäre ohne die Pestilenz Menschheit, oder direkt zur Tat schreiten und Abertausende abschlachten. Entweder durch rohe Waffengewalt (diese Kunst ist das was Lucy am zweitbesten kann) oder indem man sie verhungern lässt, oder an künstlich oder natürlich kreierten Krankheiten zu Grunde gehen lässt. Wenn es um Leid und Elend geht, das man den Menschen zufügen kann, dann ist Lucy tatsächlich unübertrefflich und ein wahrer Meister.

Der Andere Gott widerum wird in Seinem eigenen Buch als die Liebe selbst beschrieben. Ihm geht es weniger um Kohle (is' ja eh nur Papier), und auch weniger darum, den starken Mann zu markieren indem man sich bis an die Zähne bewaffnet und unschuldige Männer, Frauen und Kinder abschlachtet, sondern um das Gegenteil all jener Gier und jenen Hasses. Ihm geht es darum, den anderen, die nicht auf Lucy's Tour reinfallen, beizubringen wie man einander liebt.

Selbst wenn es einen das Leben kostet. Denn dieses Leben ist nicht alles, verkündet der Andere Gott. Das beste kommt erst noch.

Die meisten Jünger des Gottes dieser Welt setzen ihre Karten auf das hier und jetzt. Schließlich ist ihr Gott der Gott dieser Welt, und die Rolle die er oder sie selbst in der nächsten - falls es eine gibt - spielen werden, ist für sie ein dunkles Mysterium. Lieber auf Nummer Sicher gehen, und in das investieren, was man auch sehen kann. Oder kaufen. Oder anderen wegnehmen.

Und wenn's dann mal Probleme gibt, kann man es immer noch auf den Anderen Gott schieben, Den, Der sowieso nur halb so beliebt ist, weil Er halt eben so anders ist.

Der Gott dieser Welt ist der geborene Politiker (und wahrscheinlich auch der Gott der meisten Politiker). Seinen Rivalen durch den Schmutz zu ziehen bedeutet für ihn keine Schwierigkeit, während er sich selbst als der kommende Retter und Erlöser darstellt.

Wie Jesus sagte, "Ich komme im Namen Meines Vaters, und Mich nehmt ihr nicht an. Ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen."

Allerdings wissen Insider, dass wenn er kommen wird, dieser Superheld unter allen Politikern, Tyrannen und Kriegstreibern, dann wird sich erst zeigen was wirklich in ihm steckt, und es wird sich mal wieder heraus stellen dass er nicht hält, was er verspricht. Er kann es einfach nicht. Mehr als große Worte schwingen und Panzer dirigieren und Leid und Elend bescheren hat er letztendlich nicht drauf. Und so wird seine glorreiche - bereits von seinen engsten Nachfolgern angekündigte - neue Weltordung auch (Gott sei Dank) nicht von langer Dauer sein.

Er wird sich lediglich als Thronräuber entpuppen, und zur Enttäuschung all jener die ihre Hoffnung auf ihn gesetzt haben, wird der vorübergehende "Gott dieser Welt," der Gott der Lüge, des Hasses und des Krieges, dem Anderen, dem wahren Gott der ewigen Welt - dem Gott der Liebe - weichen müssen.

19.11.07