14.8.09

Im Gedenken an unseren Freund Uli Stegmaier

Ich maße es mir nicht an, die genauen Hintergründe zu Uli Stegmaiers Tod zu kennen, und manche mögen mir widersprechen, aber in meinen Augen war er ein Märtyrer im Kampf gegen die Blödheit.

Es ist schwer zu sagen, ob es auf diesem Planeten etwas armseligeres gibt als deutsche Politiker die aus irgend einer pseudo-noblen Eingebung heraus Gesetze erlassen, deren Implementierung sie mit Gestapo-Geschwindigkeit durchsetzen und Bürger damit in den Selbstmord treiben, nur um sie dann wieder genauso schnell zu ändern wie es ihnen dünkte, das Volk damit zu terrorisieren.

Es ist nun eine Weile her seit ich schockiert vom Tod Uli Stegmaiers, Betreiber des "Bären" in Balingen, der Kneipe in der ich wahrscheinlich am häufigsten in den vergangenen 15 Jahren gespielt hatte, erfuhr, und fasse eigentlich immer noch kaum, wie ein solch starker Charakter anscheinend nur noch einen Ausweg aus seiner Lage sehen konnte.

Als jemand der schon lange kapiert hatte, dass in Deutschland mit Live-Musik im kleineren Stil kein Geld mehr zu verdienen ist (die Balinger bleiben lieber zuhause sobald man Eintritt zahlen muss), zog er sein Live-Programm aus Liebe zur Musik trotz Verlusten stur weiter durch.

Als ehemaliger Schullehrer der anscheinend schnell begriff was für eine Misere das deutsche Schulsystem ist, das Angela Merkel so gewissenhaft unseren Kindern aufzwingt wie ihre Vorgänger vor 70 Jahren, wechselte er zur Gastronomie über, was wohl bis zu dem schicksalshaften Jahr der Durchsetzung des neuen Anti-Raucher Gesetzes auch ein kluger Schritt gewesen zu sein schien.

Aber nichts geht dem Staat mehr gegen den Strich als Leute die erfolgreich ihr eigenes Ding durchziehen.

Als Erfinder der "Raucherbinde," die die paar verbleibenden klar denkenden Bundesbürger an die Parallelen zwischen Hitlers und Merkels Deutschland hinweisen sollten (sichtlich erfolglos), weigerte er sich Anfangs, dem neuen Gesetz Folge zu leisten.

Als er dann doch das Rauchen im Bären verbieten musste, durfte ich zum ersten Mal in 15 Jahren in einem Bären ohne Zigarettendunst spielen. Zu meinem Erstaunen wahr die Luft trotzdem nicht besser, und als Nichtraucher der normalerweise ein nikotinfreies Ambiente bevorzugt kann ich das objektiv sagen.

Manchmal scheint es mir als ob Uli - denn ich glaube an ein Leben nach dem Tod mit derselben Gewissheit mit der deutsche Lehrer unsere Kinder davon überzeugen dass sie vom Affen abstammen - mir in's Gewissen reden will, alles raus zu holen aus den Möglichkeiten die ich als noch-unter-den-Lebenden-weilender habe, zu versuchen meine Welt zu verändern, so hoffnungslos es auch manchmal scheinen mag.

Danke, Uli, für die schönen Stunden im Bären, einer der letzten Hochburgen einer Kultur die nicht nur vom Aussterben bedroht, sondern regelrecht von den Gründern der Neuen Weltordnung vor unseren Augen ermordet wird. Was gäbe ich für eine handvoll von Leuten mit deinem Charakter in diesem Land.

Wie Joni Mitchell einst sang weiss man halt nie was man hat bis man es verloren hat...

3.8.09

Von der Beständigkeit

Verglichen mit den meisten Leuten um mich herum bin ich jemand der an der Oberfäche weitaus weniger beständig aussieht als die Mehrheit, und mehr als eine Art Zigeuner der so durch's Leben tingelt als jemand der "mit beiden Beinen fest im Leben steht," wie man so schön sagt.

In Kontaktanzeigen ist das so ein Schlagwort für das was viele Frauen suchen: jemanden, der mit beiden Beinen fest im Leben steht...

Ja, das Bedürfnis nach Sicherheit...

Wir treffen alle möglichen Vorkehrungen für unsere "Sicherheit," schliessen eine Versicherung nach der anderen ab, und verlassen uns voll und ganz auf dieses System und hoffen dass es uns sicher "an's andere Ufer" trägt. Wir glauben dass dieses gigantische Werk unserer modernen Fähigkeiten so sicher ist, dass nichtmals der Allmächtige Selbst es zum sinken bringen könnte, so wie einst die Bauherren der Titanic rühmten, und merken nicht dass wir den Eisberg bereits gerammt haben...

Wer oder was dann noch als "beständig" gilt wenn unsere moderne Titanic senkrecht mit dem Heck in der Luft im Wasser steht wird sich alsdann erweisen.

Die meisten Leute scheinen völlig zu vergessen dass Geld und Versicherungspolicen lediglich aus Papier bestehen, und wie sicher so eine Papierburg tatsächlich ist findet man mit einer Packung Streichhölzer ganz schnell heraus.

Was also wirklich weise wäre, meiner Meinung nach, wäre das Bestreben nach engerem Kontakt mit Demjenigen Der tatsächlich währende Sicherheit gewährleisten kann:
Demjenigen der am besten weiss wie das hier alles funktioniert und was hier überhaupt abgeht, aus dem einfachen Grund, dass Er es nämlich erschaffen hat.

Das Problem ist, dass unser Glaube an Ihn schon lange durch den Glauben an unsere so leicht brennbaren Papierscheinchen ersetzt wurde. Unser Glaube basiert demnach auf Papier anstatt auf wirklich beständigen Werten wie Gold.

Jesus sagt im Buch der Offenbarung, "Du sagst: Ich bin reich und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloß bist. Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, auf daß du reich werdest." (Offb.3:17,18)

Offenbar hat der Allmächtige eine andere Vorstellung von Reichtum als die meisten von uns. Er rät uns also, Gold von Ihm zu erwerben.
Eine Zeit lang dachte ich, es beziehe sich dort tatsächlich auf meterielles Gold in das man investieren solle um eventuelle Finanzkrisen zu überstehen. Aber heute weiss ich dass Er hier nicht von physikalischem Gold sprach, sondern vom geistigen Gold des Glaubens.
Woher bekommt man Glauben? Aus dem Hören von Gottes Worten (S. Römer 10:17). Jesus IST das Wort Gottes (s. Johannes 1:1-12).

König David spricht in den Psalmen auch oft davon wie die Worte Gottes mehr wert sind als Gold und Silber (s. Ps.119:72, 127).

Der Unterschied zwischen den Worten Gottes und unserem Papiergeld (das ja vielleicht schon bald von einer neuen Finanzordnung abgelöst werden soll, wie sogar schon der Papst jetzt verkündet - und vielleicht nächstes mal sogar ganz ohne bares? - S. Offb.13:16-17), ist dass Gott im Gegensatz zu uns Menschen immer hält was Er verspricht.

Seine Worte sind immer genau das wert was Er verspricht. Unser Papiergeld hingegen mag heute nur noch die Hälfte wert sein von dem was es uns gestern brachte, wie ein Besuch im Aldi bestätigt. Und wer sein Leben Versicherungspolicen anvertraut, der hat wohl noch keine grundlegenden Erfahrungen damit gemacht, was für ein fadenscheiniges Geschäft Versicherungen sind, aber wie es für Millionen andere bereits der Fall war, kann sich das jederzeit ändern.

Was viele Leute nicht wissen ist, dass Gottes Wort nicht nur leeres Gelaber ist (wie es bei uns ja oft der Fall ist), sondern dass die Worte Gottes der Stoff sind aus dem das Universum besteht (Hebräer 11:3), und von dem her nicht zu unterschätzen sind.

Betrachtet man das Ganze also von dieser Warte aus, nehmen Begriffe wie "Beständigkeit" eine neue Bedeutung an. Wer oder was ist in dieser Welt wirklich beständig?

Vielleicht ist der verrückte kleine Zigeuner beständiger als der fette Bonze der mit beiden Pobacken fest im Bürosessel sitzt, weil er sein Leben nicht an vergängliche Werte wie Papier hängt, sondern in die Währung investiert in die Jesus Selbst uns riet anzulegen.

Wenn echter Glaube an Gott und Sein Wort also nun der tatsächliche Anker sind der einem einzig und allein wahre Sicherheit gewährt, könnte es dann sein dass unser Zigeuner derjenige ist der an der festen Basis hält, während die gesamte, scheinbar so "beständige" Welt langsam aber sicher den Bach hinunter geht?

Es passiert so langsam dass der Schein trügt, genauso wie wir nicht wirlich mitbekommen dass diese Welt sich dreht, ausser daran dass die Sonne auf und untergeht.
Über Jahrtausende hinweg dachte man, dass die Sonne sich bewegt, dabei sind wir es, die um sie kreisen. Vielleicht wird sich ja eines Tages auch heraus stellen dass es sich nicht alles um uns dreht, sondern dass es sich in unserem Leben eigentlich um Gott dreht, und unsere Beziehung zu Ihm...