28.5.08

Die Sache mit dem Leben nach dem Tod

Ein weiterer Punkt in dem die meisten etablierten Kirchen dem Suchenden nach Wahrheit nicht viel zu bieten haben (nebst den bereits behandelten Themen wie Sexualität, wahrhaftig christlichem Lebenswandel, Errettung die man nicht verlieren kann, sowie wahrheitsgetreue Auslegung der biblischen Endzeitvision, u.v.a.) ist das Thema Leben nach dem Tod, wie der Arbeitskollege einer guten Freundin von uns hat feststellen müssen.

Hier verliert ein Mann seine Frau, und ist davon überzeugt dass ihr Geist noch lebt, aber in den christlichen Gemeinden in denen er nach einem Funken Hoffnung, Trost, und natürlich auch nach der Wahrheit zu diesem Thema sucht, heisst es dann eben nur dass jeder der stirbt, erstmal mausetot ist (also nicht nur der Körper, sondern auch der Geist), und bis zur Auferstehung warten muss, bis er wieder ein erstes Lebenszeichen von sich geben darf.

Diese konservative Auslegung widerspricht natürlich sämtlichen dokumentarisch belegten wissenschaftlichen Ergebnissen zur Erforschung von Nahtoderlebnissen, in denen Menschen für eine Zeit lang klinisch tot waren und während dieser Zeit lebensverändernde Erfahrungen machten die in zahlreichen Büchern und mittlerweile auch Filmen festgehalten wurden.

Aber sie widerspricht auch der Bibel, oder lässt gewisse Begebenheiten die in der Bibel dargelegt werden, ausser Acht.

Wenn der Körper sowie der Geist also bis zur Auferstehung (dem jüngsten Tag, jüngsten Gericht, usw.) in irgendeinem spirituellen Tiefkühlfach zu absoluter Untätigkeit bestimmt „auf Eis“ gelegt wird, wie kommt es dann, dass zum Beispiel dem jüdischen König Saul sein Schicksal vom verstorbenen Propheten Samuel vorhergesagt wird (s. 1.Samuel 28)?

Oder wie kommt es zu der Erscheinung von Mose und Elias in Gegenwart von Jesus und dreien Seiner Jünger in Matthäus 17? Wurden die Geister von Mose und Elias vorübergehen „aufgetaut“?

Da Elias ja laut biblischem Bericht (wie bereits sein Vorvater Henoch) keines natürlichen Todes starb, sondern in Gegenwart seines Nachfolgers Elisa in einem feurigen Streitwagen zum Himmel aufstieg (s. 2.Könige 2), habe ich persönlich Schwierigkeiten damit mir vorzustellen, wie man ihm, soeben in der Geistwelt angekommen, sein persönliches „Tiefkühlfach“ zeigt, das bis zum jüngsten Tag seine Behausung sein wird.

Und schließlich, bitteschön, wenn sämtliche Geister der Verstorbenen bis zum jüngsten Tag zum Nichtsein verdammt sind, was zur Hölle macht dann Jesus 3 Tage lang nach seiner Kreuzigung im Hades? Petrus erzählt uns im 3.Kapitel seiner ersten Epistel (Vers 19 u. 20), dass Jesus dort denjenigen Geistern predigte, die zur Zeit des Alten Testaments starben.

Wieso hätte Jesus ihnen gepredigt wenn sie Ihn nicht hätten hören können, und wenn es nicht sogar Hoffnung auf Errettung für sie gegeben hätte?

Jesus Selbst scheint auch nicht an den absoluten Tod der konservativen Protestanten geglaubt zu haben, als Er uns in Lukas 16 die Geschichte vom Bettler Lazarus und dem reichen Mann erzählt, die beide sterben und statt in geistigen „Tiefkühlfächern“ entweder in Abrahams Schoß oder in der Hölle landen, und sogar noch imstande sind, miteinander zu kommunizieren.

Ganz zu schweigen von den tausenden von Heiligen zu denen täglich Katholiken um Fürbitte flehen, derer unsere katholischen Geschwister dieser unschriftgemäßen Auslegungen des „Nichtlebens nach dem Tod“ beraubt würden.

Nicht, dass ich die Anbetung Verstorbener, ob heilig oder nicht, irgend jemandem empfehlen würde. Aber wer hat die Dreistigkeit zu behaupten dass Gott, lediglich in Gesellschaft des heiligen Geistes, Seines Sohnes und den Engeln, die ganze Show im Jenseits alleine schmeisst?

Entgegen der Vorstellung vieler anderer Christen habe ich die Erfahrung gemacht dass Gott alles andere als eine Ein-Mann-Show betreibt, sondern dass Er vielmehr der größte Befürworter von Teamwork ist, den ich kenne. Und nicht nur das, sondern Er benutzt und integriert auch kleine Leute in Seinem Werk, denen andere, hochgestochene „Geistliche“ nicht einmal die Uhrzeit sagen würden.

Zu guter letzt gibt es da auch noch zuglich die Verheissung sowie die Herausforderung Jesu an Seine Freundin Marta, die Schwester des soeben verstorbenen Lazarus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an Mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer lebt und an Mich glaubt, der wird nie sterben. Glaubst du das?“ (Joh.11:25, 26).

Anscheinend glauben dies tatsächlich nicht alle Christen. Auch nicht jene Worte in denen Jesus Seinen Gläubigen verspricht, „Wer Mein Wort hört und Dem glaubt Der Mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und diejenigen die sie hören werden, werden leben“ (Joh.5:24,25).

Wie dem meistens so ist, glauben wir es wieder einmal besser zu wissen als Jesus oder Gott Selbst: „Nein, Herr, wenn man tot ist, ist man tot. Das solltest Du doch eigentlich besser wissen.“

Also schön, was hat es dann mit der Auferstehung auf sich? Wenn der Geist nach dem Tod weiter lebt, wozu dann die Auferstehung? Nun, bei der Auferstehung geht ganz offensichtlich um unsere Körper. Und zwar einen neuen, unsterblichen Körper mit den selben Fähigkeiten die auch Jesus nach Seiner Auferstehung besaß, nämlich z.B. durch verschlossene Türen zu gehen, oder einfach von einem Ort zu verschwinden und an einem anderen wieder aufzutauchen. Es war nicht der Geist Jesu, den Seine Jünger und etliche andere nach Seiner Auferstehung sahen, und sogar mit ihnen speiste (Lukas 24:43), sondern ein leibhaftiger Jesus aus „Fleisch und Knochen“ (Luk.24:39), und ein solcher Körper ist das was uns bei der Auferstehung erwartet. Was aber nicht heissen soll dass unsere Geister bis dahin völlig inaktiv bleiben.

In Hebräer Kapitel 11 berichtet Paulus (wie wir vermuten) von den großen Helden des Alten Testaments: von Abel über Henoch zu Noah, Abraham, dessen Frau Sara und Sohn Isaak, Jakob, Josef, Mose, sogar der Hure Rahab, von Gideon, Samson, König David und den Propheten. Wenn man bedenkt dass jene Episteln erst Jahrhunderte nach ihrer Niederschrift in Kapitel unterteilt wurden, dann weiss man, dass er immer noch von den selben Heiligen zu Beginn des 12. Kapitels spricht: „Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles was uns beschwert und...mit Geduld laufen in dem Kampf der uns bestimmt ist“ (Heb.12:1).

Gott sei Dank sind all jene großen Heiligen des Alten, sowie des Neuen Testaments nicht tot, sondern leben, wie Jesus es versprochen hat, zusammen mit all denen die an Ihn glauben, und beobachten uns nicht nur als eine stumme Wolke von Zeugen, sondern sie helfen uns sogar, den Kampf zu gewinnen, wenn wir sie lassen und auf ihr Flüstern acht geben.

6.5.08

Null Erleuchtung in Illuminati-Town






Vergangenen Samstag hatten wir das distinkte Vergnügen (distinkt im Sinne von definitiv anders), in Ingolstadt spielen zu dürfen, Heimatort des sagenumwobenen Adam Weishaupt, und somit Gründungsort seiner berüchtigten Geheimgesellschaft, dem Illuminatenorden. Was wir dort vorfanden, war allerdings alles andere als Erleuchtung (Illuminati = die Erleuchteten), sondern lediglich die allseits übliche Bierbauchmentalität des breiten Volkes und die gewöhnliche Geldgeilheit von Lokalbetreibern. Offensichtlich war und bleibt die Erleuchtung lediglich exklusiven und elitären Clubmitgliedern von Geheimgesellschaften vorbehalten, während die breite Masse zur totalen Verblödung verurteilt ist.

Im Vorfeld unserer kurzen Reise (noch kürzer als geplant, da wir unsere Anlage bereits um halb elf wieder abbauen durften) erkundigten wir uns ein wenig über den Menschen Adam Weishaupt. Es stellte sich heraus dass eines seiner Dilemmas mit der Kirche darin lag, dass er nach dem Tode seiner Frau wohl mehrere Jahre lang vergeblich die katholischen Authoritäten um Erlaubnis bettelte, seine Schwägerin heiraten zu dürfen.

Es scheint also mal wieder die pharisäerhafte Borniertheit und Selbstgerechtigkeit des sogenannt christlichen Establishments gewesen zu sein, die hiermit den vielleicht mächtigsten Feind der Kirche zum Leben erweckte. Was auf uns alle zutrifft scheint auch bei der Kirche keine Ausnahme zu gestalten: wir selbst sind unser schlimmster Feind.