6.5.08

Null Erleuchtung in Illuminati-Town






Vergangenen Samstag hatten wir das distinkte Vergnügen (distinkt im Sinne von definitiv anders), in Ingolstadt spielen zu dürfen, Heimatort des sagenumwobenen Adam Weishaupt, und somit Gründungsort seiner berüchtigten Geheimgesellschaft, dem Illuminatenorden. Was wir dort vorfanden, war allerdings alles andere als Erleuchtung (Illuminati = die Erleuchteten), sondern lediglich die allseits übliche Bierbauchmentalität des breiten Volkes und die gewöhnliche Geldgeilheit von Lokalbetreibern. Offensichtlich war und bleibt die Erleuchtung lediglich exklusiven und elitären Clubmitgliedern von Geheimgesellschaften vorbehalten, während die breite Masse zur totalen Verblödung verurteilt ist.

Im Vorfeld unserer kurzen Reise (noch kürzer als geplant, da wir unsere Anlage bereits um halb elf wieder abbauen durften) erkundigten wir uns ein wenig über den Menschen Adam Weishaupt. Es stellte sich heraus dass eines seiner Dilemmas mit der Kirche darin lag, dass er nach dem Tode seiner Frau wohl mehrere Jahre lang vergeblich die katholischen Authoritäten um Erlaubnis bettelte, seine Schwägerin heiraten zu dürfen.

Es scheint also mal wieder die pharisäerhafte Borniertheit und Selbstgerechtigkeit des sogenannt christlichen Establishments gewesen zu sein, die hiermit den vielleicht mächtigsten Feind der Kirche zum Leben erweckte. Was auf uns alle zutrifft scheint auch bei der Kirche keine Ausnahme zu gestalten: wir selbst sind unser schlimmster Feind.

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