21.6.07

Lehre der Subtraktion

Wenn Jesus sagt dass die Wahrheit uns frei machen wird, dann bedeutet dies, dass es auch eine Lüge geben muss die uns versklavt. Wenn Er "der Weg, die Wahrheit und das Leben" ist, was ist dann der Umweg und die Lüge, die in den Tod führt?

Jenen die bestritten, jemals irgend jemandes Sklaven gewesen zu sein antwortete Jesus, "Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde." Wir wissen, dass das ursprüngliche Wort für Sünde "das Ziel verfehlen" bedeutet. Wenn also Gott und Seine Wahrheit und Freiheit das Ziel sind, was sind die Lügen, die Abhängigkeiten und Süchte die uns vom Ziel fern halten und uns dazu bringen in die entgegen gesetzte Richtung zu laufen?


Für die Selbstsüchtigen ist die Lüge, "alles dreht sich um mich." ("Nach mir die Sintflut.")

Für die Habsüchtigen und Erfolgsjunkies lautet sie, "alles dreht sich um Geld/Erfolg." ("Geld regiert die Welt.")

Für die Vergnügungssüchtigen heisst das Motto, "alles dreht sich um Spaß." ("Ist doch alles nur Spaß."

Für die Machthungrigen bedeutet sie, "alles geht um Macht," ("Macht ist alles.")

Für die Sicherheitsbedürftigen ist es "Sicherheit kommt zuerst," - eine der unterschwelligsten Lügen, weil sie so harmlos klingt, und aber dazu bringt, Kompromisse für unsere Sicherheit zu schließen, für die wir den Preis unserer Überzeugungen zahlen, zudem Freiheit oft durch's loslassen errungen wird, nicht durch festklammern. "Wer sein leben erhalten will, der wird es verlieren, wer sein Leben aber verliert um Meines Namens willen, der wird es erhalten," sprach Jesus.

Für jene Aufmerksamkeits-Junkies unter uns lautet sie, "Anerkennung ist alles." Wobei Jesus uns warnt dass wenn wir Gutes tun, wir nicht damit prahlen sollen, sondern unsere linke Hand nicht wissen lassen sollen was die Rechte tut.

Für die Workaholics lautet die Lüge, "alles dreht sich um das was ich schaffe."

Für die chronischen Exzentriker unter uns bedeutet sie, "Hauptsache anders." "Auffallen ist alles."

Und schließlich haben wir noch diejenigen unter uns, die nur ihre Ruhe und ihren Frieden wollen, wobei dies vielleicht die harmloseste der Sünden und Süchte erscheinen mag. Aber was nützt uns der Friede wenn wir ihn nur für uns selbst haben? Erst wenn wir etwas tun um unseren Frieden mit anderen zu teilen, wird er echt. Bis dahin vergraben wir nur unsere Reichtümer und wundern uns warum der Herr nicht mit uns zufrieden ist, wenn Er wiederkommt.


Natürlich gibt es noch Splittergruppen unter diesen Hauptbedüfnissen der Menschheit: die Vergnügungssüchtigen unterteilen sich nach ihren individuellen Interessen und Begierden: Sex, Drogen, kulinarische Exzesse, usw., wobei die Friedsüchtigen sich ihren "Frieden" oft gleichfalls durch den Konsum von Alkohol oder leichter Drogen künstlich herstellen.

Nicht alle Erfolgsjunkies sind unbedingt nach Geld aus. Manchmal geht es ihnen nur um ihr Prestige, ihr Image, ihr Ansehen... Darum gibt es auch so viele von ihnen in religiösen Brachen und auf der "spirituellen Erfolgsleiter."


In jedem Falle geht es um etwas das wir glauben zu unserem Glück zu brauchen und zu benötigen, wenn Jesus lehrt, dass uns alles was wir brauchen zufallen wird, wenn wir uns in erster Linie um Seine Angelegenheiten kümmern: das Reich Gottes, welches widerum aus Menschen besteht: Menschen die Ihn und Seine Wahrheit suchen.

In anderen Worten, der Weg zum Ziel besteht darin, unsere eigenen Bedürfnisse zur Seite zu legen um anderen bei ihrer Suche nach der Wahrheit - dem selben Ziel - behilflich zu sein. Gottes Plan ist es, dass wir uns um einander kümmern, nicht nur jeder um sich selbst.


Doch die meisten von uns haben leider die selbe Einstellung, die damals Kain hatte, als Gott ihn nach seinem Bruder Abel fragt: "Bin ich denn meines Bruders Hüter?"

Unsere Einstellung ist, "Ich bin doch nicht dein Kindermädchen." "Kümmere dich um deinen eigenen Kram." "Lass' mich doch in Ruhe."

Kein Wunder dass wir meilenweit am Ziel vorbei rasen. Und wir wundern uns, warum wir nicht glücklich sind.


Auf der anderen Seite gibt es jene, die sich augenscheinlich um andere kümmern, dann aber sofort wie ein Hündchen mit hechelnder Zunge und wedelndem Schwanz zu unserem Herrchen rennen, begierig nach Lob und Aufmerksamkeit, "Na, war ich nicht gut?"

Vieles hängt davon ab, aus welcher Motivation heraus wir etwas tun, ob tatsächlich echte Liebe unser Motiv was, oder Selbstliebe, Stolz und unser Drang nach Anerkennung.


Es bleibt jedem von uns selbst überlassen, seine eigene "Falle" und "Versuchung" zu erkennen, zu durchschauen und zu überwinden, und dabei hilft uns das Wort Gottes, jene "Rede," von der Jesus versprochen hat, "Wenn ihr darin bleiben werdet, werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen."


"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als ein zweischneidiges Schwert, und ist ein Unterscheider..." (Heb.4:12)


Unsere Philosphie lautet "Mehr! Ich brauch' mehr!" Jesus' Philosophie lautet dagegen: "Weniger ist manchmal mehr." Seine Philosophie ist eine Lehre der Subtraktion anstelle der gängigen Lehre der Addition. Er sagt, "Die scheinbaren Verlierer sind in Wahrheit die Gewinner."

Man muss nur durch die Lüge hindurch schauen, auf die Lösung, statt auf das Problem, und sich nicht beirren lassen von dem was unmittelbar vor Augen ist.

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